Dienstag, 28. Oktober 2008
what did we learn on the show tonight, craig?
lektion #1:
wer sich dem trend verweigert, sich zu jeder (unpassenden) gelegenheit so genannte funktionstextilien über den buckel zu hängen, muss sich von den lieben kollegen schon mal als dandy bezeichnen lassen. na ja, hätte schlimmer kommen können.

lektion #2:
das neue album von the cure ist schlechter als das schlicht "the cure" bezeichnete vorgängeralbum und besser als das unsägliche "wild mood swings", bei dem herr schmidt damals entschieden hatte, alle guten songs als b-seiten zu verbraten.

lektion #3:
es geht noch! oasis kommen nach wien! im februar! und wir haben karten!

lektion #4:
die anschaffung neuer matratzen war die zweitbeste entscheidung dieses jahres. nach wien zu gehen, die beste.

lektion #5:
im kapitalismus gibt es zwar alles, aber wer nicht fragt, bekommt auch nichts.

lektion #6:
wer andererseits fragt, ist deswegen noch lange nicht auf der sicheren seite.

lektion #7:
intrigen spinnen geht nur mit der feinen wolle.

lektion #8:
wir packen das schon, die süße und ich!

lektion #9:
david duchovny hat bewiesen, dass schauspieler dann besonders gut sind, wenn sie sich selbst spielen (vgl. seine rolle in "californication" und die letzten berichte zu seiner privaten situation).

lektion #10:
ein waschbecken kann morgens doch deutlich zu wenig sein, eine dusche ebenso. gott sei dank schminkt sich bei uns nur eine(r).

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Donnerstag, 18. September 2008
mein, dein, unser
du und ich, siouxsie und robert

soho. der countdown läuft. eigentlich läuft er ja schon länger, aber jetzt so richtig. nur noch 22 tage bis take off für die nächste phase. wir haben schonmal geübt, wie das ist, wenn die süße sachen sagt wie "bei uns im 5." und ich finde, das klingt gut, auch wenn es immer noch ungewohnt ist. auch ist ihre anfängliche irritation über die größe der stadt einigen sehr klugen und schönen beobachtungen gewichen. der nachtkiosk, der uns an einem montag nach dem kinobesuch noch ein dosenbier verkauft hat und die interessante begegnung mit einem jungen mann, der offensichtlich eben dort hausverbot aber bierdurst hatte und mich kurzerhand bat, ihm ein bier zu kaufen. die nächtlichen nassen straßen (ja eines der großstadtbilder schlechthin: das licht und die nassen straßen). auch der zoo, für den wir jahreskarten haben und der so schöne dinge beherbergt wie kleine pandas (also nicht nur kleine große pandas, sondern eben große kleine, also diese dinger die aussehen, als hätten sich ein fuchs und ein nasenbär ineinander verliebt) und mindestens einen kolibri, ohnehin das wappentier der süßen. und ikea und kleiderschränke und ich, der ich listen kürze und die einhaltung eines budgets einfordere. alles nicht ganz reibungslos, aber reibung erzeugt ja bekanntlich wärme.

also teilen wir schon bald stadt, nasse straßen und 68m² feinster altbausubstanz, wo wir wohldosierten besuch jederzeit (?) willkommen heißen! und wer sich nicht sicher ist, guckt mal auf die bilder und sagt dann zu oder eben auch ab.

die bibliothek(e)

die kochhöhle

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Montag, 8. September 2008
der lange marsch
man hatte mich zu einer wanderung hinzugebeten und ich habe, ohne zu zögern, zugesagt. man hatte mir bilder vorgelegt und sich verständnisvoll nach dem ausmaß meiner höhenangst erkundigt. eine kammwanderung sollte es werden, eine gratwanderung wurde es dann.

zunächst war noch alles in ordnung. 7.30 abholzeit in hüttelsdorf und zu fünft ging es im reisebus der kollegin gen kalkalpen und gegen 9.00 waren wir auch schon vor ort, lackenhof, ca. 850m über normalnull. den rest der truppe trafen wir am fuße des berges, in funktionstextilien und morgendliche einsilbigkeit gekleidet so wie wir, wie ich zumindest.

dann brachen wir auf, einen wald- und forstweg entlang, mäßig ansteigend, der gipfel außer sichtweite. forsches tempo - kein problem. plötzliches anhalten und ein pfad (das wort wanderweg wäre nun wirklich übertrieben) der sich steil in den wald und den berg hinauf wand. wir hinterher, also dem pfad. abgesehen von einer durchschnittlichen steigung, die meine schlimmsten vorahnungen bestätigte, gab es hier nichts zu berichten. mehrere kleinere pausen zur flüssigkeitsaufnahme und beseitigung der schlimmsten schweißströme, schon wegen der fliegen.

haltungsnote beim wassertrinken eine glatte 5,9

erste etappe: baumgrenze, ungefähr 500 höhenmeter über dem ausgangspunkt. der ausblick war nun wirklich vom feinsten und der selbstwählbare abstand zum abgrund auch erträglich. ich entschied mich für die nummer, bei der man mit dem rücken zu dem größten umherliegenden felsmassiv sitzt und den abgrund aus sicherer entfernung fest im blick behält - man weiß ja nie! nur für einen kurzen fototermin ließ ich mich von der wand weglocken, meine laune war dementsprechend!

für die höhenangst hatte ich nur einen verächtlicher blick übrig

den blick immer wieder in richtung gipfel schweifen lassend, wird mir das ganze ausmaß meines komplizierten verhältnisses zur höhe an sich deutlich. noch hatte ich nur eine dunkle ahnung ... eine selbsterfüllende prophezeiung, wie sich bald herausstellen sollte.

rauer kamm und gipfel

wir erreichten den eigentlichen kamm, den ich schon im vorfeld als tiefpunkt unserer wanderung identifiziert hatte, ob der tatsache, dass hier abweichungen vom pfad weder nach links noch rechts folgenlos geblieben wären. der geübte tunnelblick half mir zwar, die schlimmsten sorgen zu vertreiben, vernebelte aber ebenso meinen blick für das dahinter liegende größere ganze: felsen ganz ohne pfad, felsen, die nur kletternd zu bewältigen waren.

wie die gemsen

danach eine weitere kurze pause (übrigens nie meinetwegen!) in der ich meinen gedanken endlich freien lauf lassen konnte. die biester kreisten jedoch nur immer weiter um das eben überstandene und die tatsache, dass vor uns menschen auf dem pfad zu sehen waren, die dann wie von geisterhand in einer wand wieder auftauchten. die möglichkeiten, dabei von den glattpolierten felsen abzurutschen oder beim festhalten an einen losen zeitgenossen zu geraten waren nicht nur vielfältig, ich habe sie auch alle innerlich durchdekliniert. half aber alles nichts, musste ja weitergehen.

erster aufstieg

der finale anstieg zum großen ötscher

und was soll ich sagen? die wand, die man ja logischerweise meistens mit dem gesicht zum stein erklettert, war dann auch nicht schlimmer als die überlegungen dazu. eher besser, fast schon gut. obwohl ich innerlich schon immer wieder einen gedanken an mich presste, der sich und mich fragte, warum man sich das denn nun antut, nicht zuletzt, weil mir das meer schon immer besser gefallen hat. auf dem gipfel in 1900 metern höhe genoss ich meinen adrenalinrausch dennoch in vollen zügen aber auch im stillen so wie ich vorher im stillen gelitten hatte (an dieser stelle gilt mein dank meinen begleitern, die sich weder über mich lustig gemacht, noch meine eigenen bedenken durch allzu übertriebenes kümmern potenziert haben).

herumliegen war spätestens an diesem punkt trotzdem schön und notwendig.

der berg fordert seinen tribut

und dann stolperten wir gemütlich zu tale und das einzige problem war die hitze. noch einmal gute 500 höhenmeter abwärts, aber ohne kletterei oder kämme, nur sehr holprig und sicher nicht besonders gut für die fußgelenke und beteiligten bänder. aber die schutzhütte, unser nachtquartier, entfaltete doch eine ziemliche sogwirkung, der der männliche teil der seilmannschaft auch entsprechend willenlos nachgab. dafür hatte ich den kopf schon einmal nass gemacht und mein erstes radler vernichtet, als die nachhut ankam.

hüttengaudi

später am abend dann nur noch essen und mehr radler. wir waren alle zu müde für echte gemütlichkeit und gegen 21.30 ging ich auf kurs gen schlafsack, der mich dann auch in seine arme nahm und bis zum nächsten morgen nicht wieder hergab.

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